Chronik – die Geschichte der Volksschule
Im Jahr 1617 wurde die erste offizielle Erwähnung der Volksschule Hohenberg mit einer Anmerkung des damaligen Schulmeisters festgehalten, der zu dieser Zeit jedoch noch den Mesnerdienst als primären Auftrag hatte. Das Schulwesen war noch eher nebensächlich.
Damals erhielten Lehrkräfte wie jener nur geringe Bezahlungen für ihre Arbeit mit einer Entschädigung von nur einem einzigen Gulden, was generell bezeugt, dass das Bild der pädagogischen Erziehung in dieser Zeit noch nicht als wichtig angesehen war.
Selbst mit Einführung der allgemeinen Schulpflicht im Jahre 1774, wurde diese Änderung in Hohenberg nur langsam umgesetzt.
Noch bis 1782 besuchten nur 18 von 55 schulpflichtigen Kindern regelmäßig die Schule. Diese Informationen wurden in einem Bericht von Schulaufseher und gleichsamen Marktrichter Johann Flatschhardt erwähnt.
Im selben Jahr wurde jedoch ein bedeutender Schritt unternommen:
Das Schulgebäude, welches bis dato noch aus einer hölzernen Hütte bestand, wurde nun als ebenerdiges Steingebäude errichtet.
Die gesamte Gemeinde beteiligte sich an diesem Projekt. Jeder der damals noch 88 insgesamten Hausbesitzer zahlte einen Gulden und 21 Kreuzer, während Kleinhäusler 27 Kreuzer beisteuerten. Diese gemeinschaftliche Anstrengung zeugt von dem starken Engagement der Gemeinde für die Bildung und von ihrem Willen, die Bildungsinfrastruktur zu verbessern, trotz der damaligen finanziellen Herausforderungen.
Der Bau der Schule wurde in folgenden Jahrzehnten immer mehr erweitert. Beispiele hierfür wären die Expansion eines Speiseraumes im Jahr 1792 und die Erbauung des zweiten Stocks im Jahr 1846.
Die Schülerzahlen der damaligen Zeit wären heutzutage alles andere als realistisch. In dem Sommerkurs von April bis September 1846 waren stolze 148 Schülerinnen und Schüler auf nur zwei Klassen aufgeteilt, wobei in jener Zeit noch so gut wie keine Fabriksarbeiter in Hohenberg wohnhaft waren.
Bis 1858 stieg diese Anzahl wiederum bis auf rund 200 Schulpflichtige, wodurch schließlich der Antrag auf ein zweites Lehrzimmer gestellt wurde. Aufgrund von fehlender Zustimmung des Schulpatrons kam es hier aber nie zu einer Umsetzung.
Durch das Reichsvolksschulgesetz im Jahre 1870 wurde schließlich allen schulfähigen Kindern auch der Schulbesuch in Hohenberg vorgeschrieben.
Nach dem Aufschwung der Eisenindustrie stieg proportional zu der Hohenberger Einwohnerzahl auch stetig die Schülerzahl, bis sich allein in der ersten Klasse 120 Schülerinnen und Schüler befanden, was selbst für die damalige Zeit ein Ausnahmezustand war.
Diese immer noch steigende Anzahl resultierte in einer räumlichen Aufteilung der Schulklassen, bis sich im Jahre 1896 insgesamt sechs Schulklassen mit unglaublichen 344 Schüler*innen in drei verschiedenen Gebäuden befanden.
Schlussendlich wurde der Beschluss gefällt, dass es nun Zeit für ein neues Schulgebäude sei.
Der Prozess hierbei war sehr rasant, da nach einem Beschluss des Gemeinderats 1899 und dem Baustart im Juli 1900 bereits am 8. September 1901 das heute noch bestehende Schulgebäude eingeweiht wurde.
Jenes galt damals sogar als das Modernste im ganzen Bezirk und dient bis heute als Bildungsstätte für die nächsten Generationen von Hohenberg.

